Am 20.3.2022 gibt es in meinem Modell praktisch keinen Spielraum für Lockerungen. Null.

Grafik zeigt was passiert wenn man vor Erreichen eines Peaks (von dem man nicht genau weiß, wann er kommt) bereits lockert. Selbst kleinste Lockerungen hebeln den Peak immens nach oben.
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Die einzige Kurve, die wir genau beschreiben können vom Verhalten ist "keine Lockerungen" Kurve. Das ist wenn wir so weitermachen wie vergangene Woche. Selbst 5% mehr Kontakte/R-Wert ab 20.3. hebeln aber die Fallzahlen schon hoch, mit weiteren Lockerung wird es "interessant".
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Wer von uns weiß was 5% oder 10% mehr sind? Das ist nicht viel. z.B. der Wegfall der Maskenpflicht oder wenn alle wieder ins Büro gehen dürfte viel mehr Wirkung haben.
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Die rechte Grafik oben zeigt dass sich ab dem 4.4., wenn wir den Peak gesehen haben und der R-Wert bereits unter 1 liegt, langsam mehr Spielraum für Lockerungen ergibt. Aber auch hier: Massive Lockerungen hebeln die Fallzahlen immens nach oben _und_ verlängern die Welle.
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Das Problem bei dieser Vorhersage ist den Zeitpunkt des Wellen-Peaks vorherzusagen. In meinem Modell liegt er zwischen 14.3. und 28.3. Traumwandlerisch hat sich die Politik den ungünstigsten und am schwersten zu berechnenden Moment ausgesucht, den es gibt.
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Es gibt hier ein immenses Risiko, daneben zu liegen und in die oben gezeigten Eskalations-Kurven rein zu rauschen. Aber auch einige Wochen später bleibt der Raum für Lockerungen noch sehr begrenzt. (#dontshootthemessenger!)
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Zur Einordnung hier die COVID-Hospitalisierungen und ITS-Belegung für das Szenario "Keine Lockerungen". Schon in diesem Szenario kommt im Modell eine Welle an Einweisungen auf die Kliniken zu, die fast doppelt so hoch ist wie im November und Januar.
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Dies wird kombiniert mit bereits hohem Personalausfall, wie diese Grafik der @DieDgina Notaufnahme Ampel zeigt: 60-70% der Notaufnahmen haben bereits seit Wochen durch die hohen Omikron-Fallzahlen Personalausfälle durch COVID. Das dürfte auch im Rest der Krankhäuser so sein.
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Man möge sich jetzt vorstellen, was passiert, wenn die Fallzahlen wie ganz oben gezeigt sich schlimmstenfalls nochmal verdoppeln oder mehr.

Wer jetzt zu früh zu viel lockert muss sich darüber bewusst sein, dass er das Land in dieses gezeigten Szenarien bringen könnte.
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Die folgende grundlegende Faustformel bleibt gültig:

MAN LOCKERT NICHT IN EINE AUFSTREBENDE WELLE HINEIN.

Weil: exponentielles Wachstum!
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PS1: So sieht der Inzidenzverlauf der verschiedenen Virus-Varianten aus für "keine Lockerungen", die niedrigste der o.g. Kurven.
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PS2: Zur Validität des Modells über einige Wochen: Wenn ich das Modell mit den Daten des RKI bis 17.1. füttere und danach die Inzidenzen der Folgewochen im Modell rechne, dann liegt das Modell für alle Altersgruppen in den nächsten 6 Wochen maximal +/- 15% daneben (!).
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Einer der Gründe, warum das jetzt so empfindlich ist, sind die schwächer werdenden Booster:
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Hier noch ein ausführlicherer Modellierungsthread, schon 2 Tage alt, Modell wurde seit dem nochmals weiterentwickelt.
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Originally tweeted by Dirk Paessler (@dpaessler) on March 13, 2022.

Author: Dirk Paessler

CEO Carbon Drawdown Initiative -- VP Negative Emissions Platform -- Founder and Chairman Paessler AG